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Altersarmut – Alles nicht so schlimm? 

Altersarmut – Alles nicht so schlimm?

Geht es nach der Chefkorrespondentin für Wirtschaftspolitik der Zeitung „Die Welt“ Dorothea Siems, ist Altersarmut in Deutschland kein Thema. Die Schwarzmalereien seien überflüssig. Lesen Sie hier den gesamten Artikel: https://www.welt.de/wirtschaft/article179005980/Rentenversicherung

Doch es werden Äpfel mit Birnen verglichen. Die Dame bezieht sich hier auf die jetzige Situation, der heutigen 65-jährigen. 544.000 Menschen beziehen schon jetzt im Alter die Grundsicherung. Eine enorme Anzahl, wenn eine andere Zahl im Vergleich dazu herangezogen wird.

Die Doppelmoral der Elite

Denn diese Zahl ist doppelt so hoch wie noch 2003, als die Grundsicherung eingeführt wurde. Dies verschweigt die Autorin zwar nicht, aber sie spielt es herunter.

Der „Anteil“ der Senioren, die darauf angewiesen sind, sei mit 3,1% sehr niedrig. Gut, 3% klingt tatsächlich gering. Nur: viele melden sich nicht. Das weiß im Grunde jede Behörde, das weiß auch die Politik. Es gibt zahllose Berichte darüber, dass die Rente für viele keine schöne Zeit ist, wirtschaftlich betrachtet. Zu behaupte, die Älteren hätten kein Armutsrisiko, ist ein Taschenspielertrick.

Denn die tatsächlichen Risiken lauern für all jene, die noch Rente beziehen wollen.

Und genau das ist der springende Punkt. Die Diskussion über Altersarmut betrifft nicht die Rentner von heute, auch wenn es für einen Sozialstaat wie Deutschland beschämend ist, dass auch heute schon Rentner in Armut leben müssen.

Sondern es geht hier um die künftige Generation Rentner, die massiv mit Altersarmut zu kämpfen haben werden.

Tatsache 1: Der Demographie-Wandel schlägt gnadenlos zu. Wir haben immer weniger Arbeitnehmer, die in die Rente einzahlen. Aber immer mehr Rentner die Rente beziehen. Hinzu kommt, dass künftige Rentner immer älter werden.

Tatsache 2: Aktuell sind die sogenannten „Baby Boomer“ noch voll in der Erwerbsphase, und zahlen damit in die Rentenkasse. Doch diese starke Gruppe geht in den nächsten Jahren in Rente. Wer finanziert dann diesen Menschen die Rente?

Tatsache 3: Im Jahr 2017 sind rund 68 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt an die Deutsche Rentenversicherung überwiesen worden, um dort die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben auszugleichen. Das waren bereits drei Milliarden mehr, als im Vorjahr. Für 2019 kündigte Finanzminister Scholz (SPD) an, die Beträge auf 98 Milliarden aufzustocken, um die Defizite auszugleichen.

Tatsache 4: Jahrzehntelang wurde in die Sozial- und Rentenkassen gegriffen. Das Wenige, das angespart wurde, wurde geplündert. Deshalb erleben wir heute, dass die Rente zu über 30 Prozent mit Steuern und Schulden finanziert werden muss, Tendenz steigend.

Die Deutsche Rentenversicherung stellt die finanzielle Lage als „sehr erfreulich“ dar: Die Löhne würden seit Jahren steigen und die Beschäftigung zunehmen. Die Rentenversicherung habe daher einen Überschuss von rund 500 Millionen Euro erzielen können. Die Beitragseinnahmen seien um 4,6 Prozent gestiegen.

Unerwähnt bleibt jedoch die Tatsache, dass die Rentenversicherung ohne die Steuer-Zuschüsse einen Verlust von 68 Milliarden Euro gemacht hätte. Diese Informationen über die Rentenlücke werden von Presse und Leitmedien gerne zurückgehalten. Nur wer gezielt nach diesen Informationen sucht, wird fündig.

Das Rentenniveau wurde und wird stets abgesenkt. Damit es nicht weiter fällt, greift der Staat nun in die Steuerkasse – und zwar kräftig. Dies ist allerdings nur begrenzt möglich. Die Steuereinnahmen sind außergewöhnlich hoch, seit Jahren. Dennoch steigt die Verschuldung effektiv an. Viele Risiken werden nicht durch hinreichende Rücklagen aufgefangen.

Die Bankenkrise in der EU wird Geld kosten. Die Pensionsverpflichtungen des Staates wachsen eminent. Und vor allem ist die Zeit der Niedrigzinsen begrenzt. Das Rentenniveau wird weiter sinken.

Das Altersarmutsrisiko wird weiter steigen.

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Uwe Hammerschmidt

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